Die Alexandertechnik hat mir einen vertieften Einblick in das Thema Takt ermöglicht. Der Takt ist nicht nur die Abwesenheit von Taktfehlern, im Takt selbst liegt eine ganz eigene Kraft. Das spürte ich zuerst bei mir selbst. Eines Tages war er da, eine Kraft in meinem Körper, in meinen Schritten, tak, tak, tak, tak, da war eine Kraft, nicht nur eine Regelmässigkeit. Wie bei guter Musik, wenn einem der Takt der Melodie berührt. Die Beine bewegten sich selbst im Takt, dabei war keine Anstrengung, die Bewegung kam von Innen. Erst nachdem ich bei mir gespürt habe, was der Takt bedeutet, zeigte es sich mir auch beim Pferd auf ganz neue Weise.
Ist der Takt als Kraft vorhanden, ist darin auch ein Vorwärts enthalten, das ist unabhängig vom Tempo, das Vorwärts ist eine Richtung, ein immer Weitergehen, wie ein Uhrwerk, immer nach vorne, alles bleibt in Bewegung, im Langsamen wie im Schnellen. Dazu muss der Körper loslassen können, hält er fest, wird der Fluss der Bewegung und somit auch der Takt und das Vorwärts gestört. Diese Art von Takt und Vorwärts setzt ein hohes Mass an Losgelassenheit voraus.
Es braucht vom Reiter sehr viel Achtsamkeit, Bewusstsein, Losgelassenheit und ein Gespür für den Takt, dass er das Pferd in seinem Vorwärts und seinem Takt nicht stört, so leicht gehen Takt und das Vorwärts verloren. Auch wenn der Takt (als Kraft) und das Vorwärts verloren sind, kann das Pferd immernoch taktrein in Form einer Regelmässikeit sein. Aber mit der Zeit wird sich die Thematik verstärken und erst dann treten Taktfehler auf.
Die Information, die im eigenen Körper vorhanden ist wirkt sich unbewusst aufs Pferd aus. Hat der Mensch von Natur aus einen Takt in seinen Schritten, wird es ihm leicht fallen, mit dem Pferd zusammen im Takt zu sein und das Pferd im Takt zu Unterstützen. Fehlt diese Information oder wird von etwas Anderem überdeckt, wird er das Pferd stören.
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