Longieren mit den Meridianen: Meine Erfahrung mit Maika

Maika ist jetzt 22 Jahre alt, leider hatte sie von Herbst 2014 bis Sommer 2015 eine längere Verletzungspause die mit einer leichten Hufrehe endete. Zwischenzeitlich war ich mir auch nicht sicher ob Maika villeicht pensioniert werden sollte......

 

Während der Hufrehe habe ich begonnen vermehrt mit den Meridianen zu arbeiten um die Entzündung aus den vorderen Hufen zu ziehen. Ich war ganz erstaunt, denn ich sah die Meridiane mit einem ganz neuen Blickwinkel. Die Ausbildung Akupunktmassage nach Penzel habe ich von 2006 bis 2008 gemacht und da auch viel mit den Meridianen gearbeitet. Aber nachdem ich 2011/2012 die Kinesiologie Ausbildung gemacht habe, und da ganz viele neue Therapiemöglichkeiten gelernt habe, sind die Meridiane etwas ins Hintertreffen geraten. Damals habe ich mich hauptsächlich auf den Energiefluss im Meridian geachtet, fliesst es, oder ist der Meridian leer, hat er einen Energiestau oder eine Energiefülle. Doch mit der ganzen Basis der Alexandertechnik öffnete sich mir eine ganz neue Ebene. Zusätzlich zum Energiefluss fühlte ich ob die Ausrichtung des Körpers stimmig ist oder ob  Kompensationshaltungen da sind,  ich fühlte welche Muskulatur verspannt ist und so den Meridian blockiert, ich fühlte welche Gelenke steif sind und welche Gelenke fest sind. Und darauf konnte ich über die Meridiane Einfluss nehmen.


Die Meridiane haben mir sehr geholfen Maika aus der Hufrehe rauszubringen und Ende Juli war sie wieder so fit, dass ich wieder mit ihr arbeiten konnte. Sie war noch sehr schief, sie hatte noch diverse Kompensationen durch die Hufrehe, die Schulter war fest, die Hinterbeine steif, der Hals verkürzt, das Genick eng.... 

Für Maika testete ich 4 Meridiane aus: Herz-, Dünndarm-, Blasen-, und Nierenmeridian.


Das zweite wichtige Erlebnis hatte ich in einer Longenstunde mit Maika bei Susan Frehner. Das war kurz nachdem ich begonnen habe diese 4 Meridiane regelmässig zu ziehen. Und diese Meridiane waren immernoch massiv gestört durch diese Kompensationshaltungen. Während der Stunde begann Maika plötzlich vorne ganz anders abzufussen. Ich war erstaunt, ich sah, dass dies mit dem Dünndarmmeridian zusammenhängt!

 

Dieter Mahlstedt hat die Meridiane in Zusammenhang gebracht mit der Ausbildungsskala und ordnete dem Dünndarmmeridian folgende Eigenschaften zu: verstärktes Abfussen und Abschieben mit der Vorhand, freies Antreten zur Bewegung, Streckung und Aufrichtung des Halses, Gehlust und Freude an der Arbeit.

 

Ich war total begeistert. So klar habe ich die Wirkung eines Meridians bisher noch nie gesehen! 

 

Der Blasen- und der Nierenmeridian gehören zum Element Wasser und zum Thema Losgelassenheit und haben folgenden Einfluss; Blasenmeridian: Rückentätigkeit, Ausgeglichenheit der Körperbewegungen, allgemein tonisierend; Nierenmeridian: Losgelassenheit in der Hinterhand, Verbesserung der Anlehnung an den Zügel, allgemein kräftigend, Schreckhaftigkeit verschwindet. Der Herz- und der Dünndarmmeridian gehören zum Element Feuer und zum Thema Schwung, der Herzmeridian ist für eine geschmeidige freie Bewegung, beherztes Vorwärtstreten, Freude und Angstfreiheit verantwortlich.

 

Mit diesen 4 Meridianen habe ich so alle 1 - 3 Tage für etwa 6-8 Wochen gearbeitet und konnte beobachten wie sich der Bewegungsablauf verändert. Maikas Gelenke wurden weich und elastisch, die Schultermuskulatur hat sich gelöst, der Hals und der Rücken haben losgelassen und zu schwingen begonnen, das Genick wurde weich. Der Bewegungsfluss wurde harmonisch und durchlässig, die Kompensationshaltung ist verschwunden.

 

Durch Art des Longierens mit der Alexandertechnik wie ich es bei Susan Frehner gelernt habe, habe ich gelernt zu fühlen was das Thema ist, wo das Pferd beginnt loszulassen und konnte dem Prozess folgen und unterstützen. Es war faszinierend, immer wieder zeigten sich diese 4 Meridiane oder Teilbereiche dessen und die dazugehörigen Körperbereiche. Am Anfang hat sich sehr viel in den Vorderbeinen gelöst, vorallem in den Ellbogen und der Schulter, später auch in den Hinterbeinen, im Lendenbereich, Kreuzbein, Sprunggelenke und als letztes der Hals und das Genick und damit kam der ganze Rücken zum schwingen. Mit den Meridianen in Bewegung zu gehen hat sich als sehr wertvoll und lösend gezeigt. Durch die Veränderung und das Lösen  im Bewegungsablauf wurden die Meridiane immer durchlässiger, es entstand ein positiver Lösungskreislauf. Die Meridiane haben mir den Aufbau unglaublich erleichtert, ohne wäre das nie so schnell gegangen! Maika fühlt sich wieder an wie ein junges Pferd!


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